Montag, 28. September 2015

So denke ich über Hufrehe...

Zwar noch nicht ganz fertig, aber fast: Meine neue Website zum Thema Hufrehe



Die etwas andere Website zum Thema Hufrehe. Schaut einmal rein, eine Seite, in der wirklich mein Herzblut steckt... 


Sonntag, 26. Juli 2015

Hufrehe: Wir beachten viel zu wenig das Wesentliche, nämlich die HUFE!




Dass die Fütterung, der Stoffwechsel, Erkrankungen wie EMS oder Cushing, Medikamentengabe wie auch Vergiftungen (sowohl innere durch eine Überschwemmung mit Endotoxinen wie aber auch Medikamentenvergiftungen oder die Aufnahme von Giftpflanzen) ursächlich für eine Hufrehe sein können, ist in aller Munde. 

Was jedoch viel zu wenig beachtet wird, ist die lokale Hufbearbeitung, diese tritt immer mehr in den Hintergrund und wird diskret übersehen, obwohl gerade dieser zu allererst Aufmerksamkeit zu schenken ist. Bevor wir EMS oder Übergewicht verantwortlich machen, MUSS der Blick erst einmal auf die Füße fallen und schauen, wie die Hufstellung ist und ob diese verantwortlich bzw. mit verantwortlich für die Hufrehe ist! Dieser Blick entfällt in der Regel und das ist gelinde gesagt DAS Drama für unsere Pferde!

Es ist nicht damit getan, zu gipsen, Trachten hoch, Trachten runter, Höherstellen, Tieferstellen, Silikon, Platten, Fräsen, Keile usw. einzubauen, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, eine korrekte Hufstellung muss generell beachtet werden und sollte eine Selbstverständlichkeit sein! 

Der Huf an sich muss langfristig korrigiert werden und nicht durch weitere Experimente und Manipulationen in die nächste Fehlstellung gebracht werden! Liest man die Geschichten von Pferden mit Hufrehe und die nachfolgenden „Experimente am Huf“, so kann man nur erahnen, welche Qual unsere Pferde durchmachen, wenn unter Sedierung und Schmerzmitteln immer wieder neue Manipulationen am Huf stattfinden, weil die Situation sich durch die vorher stattgefundenen  Manipulationen oftmals immer mehr verschlechtert und somit dem neuen Experiment „Tür und Tor“ geöffnet wird! 

Maßnahmen am Huf müssen fast immer bei Hufrehe erfolgen, nicht, weil eine akute Hufrehe besteht, sondern, weil die Hufstellung in den meisten Fällen eben nicht optimal ist!
Die Kunst ist es, die richtigen Maßnahmen zu treffen, nämlich die, die das Pferd auf natürliche Weise in eine optimale Stellung bringen!
 

Hufbeinrotation, Hufbeinsenkung und Hufbeindurchbruch = Todesurteil? 
Nein: Wer dies heute immer noch behauptet, der ignoriert die Beweise! Inzwischen gibt es tausende rehabilitierte Fälle.
Wie kann das sein? Der Schuldige ist nicht der Knochen, also der Fuß, der Schuldige ist der Schuh (also die Hornkapsel) und den Schuh kann man, dadurch dass der Huf ja ständig wächst, neu und besser nachwachsen lassen. Wir Menschen können in den Schuhladen gehen und einen anderen Schuh kaufen, dies kann ein Pferd nicht. Neben der Fütterung beeinflusst in erster Linie die Hufbearbeitung, wie der neue Huf wächst. Indem man mit der Hufbearbeitung ignoriert, was der Huf braucht, um gesund zu werden und nur versucht, den kaputten Schuh für das menschliche Auge "schön" zu machen, verhindert man, dass der innere Huf heilen und der äußere Huf wieder für den inneren Huf passend nachwachsen kann!

Hufrehe: Der innere Huf ist krank!
Ob durch unpassende Fütterung, Vergiftung, Medikamente, Stoffwechselentgleisung oder durch falsche Hufkorrektur bzw. unkorrekten Hufbeschlag verursacht: Eines haben alle Hufrehefälle gemeinsam: Der innere Huf ist krank!

Der Huf, den wir sehen ist nur ein Schuh, ein Schutz für den inneren Huf, dies ignorieren die meisten menschlichen Theorien. Dadurch kann der innere Huf selten das tun, was ER SELBST tun muss, nämlich heilen! Eine Bearbeitung kann immer nur der Schwimmlehrer sein, die Fütterung mit meinen Kräutern sind die passenden Schwimmflügel, doch schwimmen muss der Huf alleine! Angebliche Experten machen es sich zu einfach, wenn mit einem Blick auf ein dickes Pferd gleich EMS diagnostiziert wird und der Blick für das Wesentliche, nämlich der Blick auf die Hufbearbeitung, also die äußere Hufkapsel, ignoriert wird. Es ist leicht, generell den Stoffwechsel und die Fülle eines Pferdes verantwortlich zu machen, der Blick muss jedoch tiefer gehen und eine ganzheitliche Sichtweise wahrnehmen, zu der generell auch die Hornkapsel und die bisherige Hufbearbeitung gehört!

Hufrehe Todesursache Nr. 2: Drehen wir uns trotz immer neuer Studien im Kreis?

Aus der Pferdefütterung wird seit Jahren immer mehr eine Wissenschaft gemacht, dennoch steigen die Hufrehe Erkrankungen stetig! Schon der Name Hufrehe sollte den Blick AUCH auf die Hufe richten, sprich auf die Hufbearbeitung, denn auch eine 100 % Problem bezogene Pferdefütterung kann langfristig keine erneuten Schübe verhindern, wenn die Bearbeitung verhindert, dass der Huf sich wieder gesund läuft! Fast immer ist es möglich, mit meinen Ergänzungen die Pferde im akuten Hufreheschub „wieder zum Laufen zu bringen“, langfristig müssen jedoch zwingend auch die Gesetze der Natur bei der Hufbearbeitung beachtet werden. Dies beweisen jeden Tag die Fälle, die nach der Hufbearbeitung einen "neuen Reheschub" erleiden und dies sind viel zu viele...
Viele unterschiedliche Hufbearbeitungstheorien:

Viele Menschen der an Hufrehe erkrankten Pferde sind völlig verzweifelt, da ihnen jeder Bearbeiter etwas anderes erzählt. Dies allein sollte zeigen, dass wir ein großes Problem haben, was die Hufbearbeitung betrifft, ein und derselbe Huf kann kaum auf 20 verschiedene Weisen bearbeitet werden müssen. Es gibt nur einen Experten, wenn es um Hufe geht und das ist die Natur! Diesen Experten ignorieren die meisten menschlichen Theorien. In der Natur wird ein Huf beim Laufen (ca. 30 km am Tag) vom Boden bearbeitet, nicht mehr und nicht weniger. Ein Huf zeigt an, was weg muss und was nicht weg darf, da es im Moment gebraucht wird, damit gibt es dann auch keine Diskussionen, ob die Trachten hoch oder runter müssen!

http://www.tierheilkundezentrum.eu/pferde/krankheiten/hufrehe/




Samstag, 9. Mai 2015

Wie Mick seine Hufrehe doch noch überwand...



Hallo zusammen,
http://www.tierheilkundezentrum.info/pferde/Hufe/Hufrehe/
mein Name ist Mick, ich bin ein 15 Jahre alter, dunkelbrauner und 1,40 m großer Reitponywallach und möchte Euch von mir erzählen. Davon, wie ich die Hufrehe überlebte und danach ein anderes Pferd wurde. Die Hufrehe erwischte mich, als ich aus meinen aktiven Zeiten als Sport- und Turnierpony aussteigen musste. Mein Frauchen zog in eine andere Stadt um zu studieren und ich blieb in meinem gewohnten Stall. Zwei Freundinnen von Frauchen kümmerten sich um mich und ritten mich ab und zu mal auf dem Platz oder im Gelände. Ansonsten hatte ich viel Freizeit und verbummelte meine Tage auf der Weide oder im Auslauf. Das Fatale war, dass ich immer noch dieselbe Futtermenge bekam, wie zu meinen sportlichen Zeiten. Der Stall wo ich stehe, ist in Sachen Pferdefütterung alles andere als modern und so bekam ich weiterhin meine riesengroße Portion Hafer und Müsli zu Heu und Stroh. Natürlich fand ich das damals toll und haute so richtig rein. Das machte sich nach kurzer Zeit auch an meinen kleinen Speckröllchen bemerkbar, die sich um meinen Bauch verteilten. Die beiden Mädels fanden’s süß und für den Bauern, der uns fütterte, war nur ein moppeliges Pferd ein gesundes Pferd. Mir war es egal, nur beim langen Galopp im Gelände kam ich ziemlich schnell aus der Puste, das war früher nicht so. Ja und dann kam die Hufrehe. Jetzt im Nachhinein sind alle schlauer und machen sich Vorwürfe, denn es war wohl ganz schön knapp. Nützt aber doch jetzt auch nichts mehr und außerdem lebe ich ja noch…
Aber meine Therapie war echt langwierig. Der Tierarzt versuchte mir mit allem Möglichen zu helfen, nichts half auf Dauer, meine Füße schmerzten so sehr, dass ich mir manchmal wünschte, nicht mehr zu leben. Zum Glück gibt es Schmerzmittel, sonst hätte ich diese Tortur bestimmt nicht überstanden. Die vertrug mein Magen aber nicht so gut und so hatte ich dort die nächste Baustelle. Mit der Verdauung klappte es dann auch nicht mehr reibungslos und so kam eins zum anderen. Nach über 4 Wochen Krankheit war ich ein Wrack! Frauchen kam in dieser Zeit oft und war total verzweifelt. Nächtelang saß sie bei mir im Stall, ihren Laptop auf den Knien und suchte nach Hilfe für mich. Und dann fand sie etwas, dem ich mit Sicherheit mein leben zu verdanken habe.
Sie stieß auf die alternativen Behandlungsmöglichkeiten mit der Naturheilkunde für Pferde. Es gibt eine Möglichkeit, ohne großen Aufwand und ohne Transport herauszufinden, was im Körper vor sich geht und warum man überhaupt krank geworden ist. Das nennt sich Biofeld-Haaranalyse, und die macht Frau Nehls.
Einfach ein paar Mähnenhaare zu ihr senden und nach ein paar Tagen weiß man, was los ist. Dann wird eine homöopathische Therapie aufgestellt, die Pferdefütterung auf die Krankheit angepasst und dann gibt es noch Kräuter für Pferde zu fressen. Ist ein richtiges Rundum-Sorglos-Gesundmach-Konzept! Das aller,- aller-, aller beste ist natürlich, dass es hilft. Es ist geradezu wundersam, wie schnell man eine Linderung erfahren kann. Allein darüber dass die Schmerzen nachließen und zwar ohne Mittel vom Tierarzt, denn das hat mein Magen nicht mehr vertragen, war ich überglücklich! Und mein neues Pferdefutter schmeckt sogar richtig gut. Hafer und Müsli gibt’s nicht mehr, wahrscheinlich nie wieder aber damit kann ich leben. Und das Tollste ist für mich, dass ich im Sommer schon wieder mit auf die Weide kann. Davor haben ja alle Überlebenden Angst, dass sie den Rest ihres Lebens im Stall und im kargen Auslauf fristen müssen.
Hach bin ich froh, dass Frauchen Frau Nehls gefunden hat.
Wie nun aber die Kräuter wirken, ich weiß es nicht. Aber unser Organismus scheint sich total gut auf Kräuter bei Hufrehe einzustellen. Als ob sie sich schon ewig kennen würden und jedes Kraut weiß, wo es im Körper hin muss und andersrum jedes Körperteil weiß, wie es wieder gesund wird, wenn die Kräuter dazukommen. Ach was weiß ich, es dauerte jedenfalls nicht lange, da konnte ich die ersten vorsichtigen Schritte über en Hof machen. Ich weiß es noch genau, meinem Frauchen liefen nämlich ein paar Tränchen übers Gesicht als sie neben mir herging. Und die beiden Mädels und der Bauer guckten mit riesengroßen Augen. Ich war wohl schon so etwas wie ein todgeweihter…
Die Heilung schritt jeden Tag voran und nach ein paar Wochen war ich dann wieder ganz der alte Mick. Meine Kräuter für Pferde und mein Nehls Pferdefutter bekomme ich weiterhin. Mittlerweile bin ich sogar ganz versessen drauf. Ach ja, ich sehe jetzt übrigens wieder viel besser aus, netter Nebeneffekt der Therapie. Schlank und drahtig, die Hufe so fest wie nie und ein schönes seidiges und glänzendes Fell. Haben bestimmt auch die Kräuter gemacht…
Sonnige Grüße von Mick und ein riesengroßes Danke an Frau Nehls

Mittwoch, 22. April 2015

Warmblutwallach Barollo berichtet über seine Hufrehe


Guten Tag zusammen,
mein Name ist Barollo und ich bin ein 29 Jahre alter Warmblutwallach. Ich habe viel erlebt in diesen Jahren und kann auf ein wirklich ereignisreiches Leben zurückblicken. Als junges Pferd wurde ich zum Reitpferd ausgebildet und die Menschen haben schnell erkannt, dass ich mich sehr elegant und leichtfüßig bewegen kann. Der Schwerpunkt in den nächsten Jahren lag deshalb in meiner Dressurausbildung. Die junge Frau, der ich damals gehörte, war sehr ehrgeizig und wir passten gut zusammen. Viele Turnierplätze haben wir besucht und regelmäßig Schleifen und Pokale mit nach Hause genommen. Später, als sie ein Kind bekam, hatte sie nicht mehr genügend Zeit für mich und so wurde ich verkauft. Ich kam erneut zu einer jungen Frau, die sich freute, mit mir ein turniererfahrenes Pferd zu bekommen und ich gab mir alle Mühe, ihre Unerfahrenheit und Unsicherheit auf den Dressurplätzen auszugleichen. Auch bei ihr blieb ich mehrere Jahre. Aber auch dieses Zuhause musste ich irgendwann verlassen und war gespannt, wo es mich nun hin verschlagen würde. Der Abschied von den gewohnten Menschen, von der vertrauten Umgebung und den vierbeinigen Freunden ist mir dabei jedes Mal schwer gefallen. Viele können das ganz bestimmt nachvollziehen. Und dazu die Ungewissheit, was als Nächstes kommt.
Aber immer schwang auch Neugierde mit, Freude auf etwas Neues. Ich kann Euch deshalb für Euer Leben wirklich einen guten Tipp geben: seid immer offen und neugierig und allem Neuen und Fremden gegenüber freundlich und wohl gesonnen. Dann klappt das alles schon! 
http://www.tierheilkundezentrum.eu/pferde/krankheiten/hufrehe/hufrehe-hilfe/
Mein Leben war vielleicht auch deshalb wirklich gut bisher. Immer unterschiedlich, klar, aber genau das ist ja oft erst das Salz in der Suppe. Was bei allem aber immer am allerwichtigsten ist und bleibt, ist die Gesundheit. Wenn die nicht stimmt, dann fehlt etwas! Ich hatte mit meiner Gesundheit wirklich großes Glück, die hat mich fast nie im Stich gelassen. Vor vielen, vielen Jahre allerdings, erkrankte ich an Hufrehe. Und erst im Nachhinein habe ich damals erfahren, dass viele Pferde an Hufrehe sogar sterben, auch heute noch! Ich weiß noch genau, wie schmerzhaft das war und wie lange es dauerte, bis ich wieder gesund war. Ich glaube, das hat Wochen gedauert.
Okay, damals wusste man vielleicht auch noch nicht so gut Bescheid über die ganzen Zusammenhänge bei Hufrehe und wie wichtig eine daran angepasste Pferdefütterung ist. Da ist man heute schon viel weiter. Und dass Kräuter für Pferde und auch die Homöopathie für Pferde bei der Heilung eine ganz entscheidende Bedeutung spielen, spricht sich zum Glück immer mehr herum.
Und all das berichte ich Euch hier aus erster Hand, denn im letzten Jahr erkrankte ich auf meine alten Tage tatsächlich ein zweites Mal in meinem Leben an dieser verdammten Hufrehe! Kaum zu glauben, oder? Mit 28 Jahren denkt man eher mal an schlechter werdende Augen und Ohren, an graue Nase und Senkrücken. Aber Hufrehe??? Womit aber einmal mehr bewiesen ist, dass das Alter oder die Rasse wirklich egal ist. Jeden von uns kann es treffen! Und deshalb ist die schnelle und vor allen Dingen richtige Behandlung auch so wichtig. Und wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, bin ich aus Erfahrung ein absoluter Fan der Naturheilkunde bei Pferden. Frau Nehls hat tolle Kräuter für Pferde zusammengestellt, die phänomenal wirken und mich in wenigen Tagen wieder gesund gemacht haben. Keine wochenlange Quälerei mit diesen höllischen Schmerzen und die Angst, es nicht zu schaffen. Oder sogar der Wunsch, erlöst zu werden.
Nichts von alledem Leute! Ein rein natürliches Pferdefutter, Ergänzungen & Homöopathie. Das war’s. Mehr braucht es nicht. Denkt immer dran, ich spreche aus Erfahrung!
In diesem Sinne meine Lieben, bleibt gesund und freut Euch auf noch viele spannende und schöne Momente in Eurem Leben. Euer Barollo

Montag, 20. April 2015

Hannoveranerwallach Arcor hat Hufrehe



Mein Name ist Arcor und ich bin ein 4-jähriger Hannoveraner-Wallach. Ich wohne in einem ganz tollen und schicken Zuchtstall wo ich auch geboren bin. Und eigentlich sollte ich im letzen Jahr hier ausziehen, aber daraus wurde leider nichts. Oder zum Glück? Wer weiß, wo man hinkommt aber dieses Jahr wird es dann doch soweit sein. Aber ich will Ihnen vom letzten Jahr erzählen. Ich wurde gerade angeritten und sollte wie meine gleichaltrigen Kumpels auch, im Herbst auf einer Auktion verkauft werden. Um genau zu sagen – versteigert werden. Wer das meiste Geld für einen bezahlt, der nimmt einen dann mit. Und wenn nicht genügend Geld für einen geboten wird, dann kommt man wieder mit nach Hause.
http://www.tierheilkundezentrum.info/pferde/Hufe/Hufrehe/
Ist wohl ziemlich aufregend so eine Auktion, zumindest haben mir das die Anderen erzählt, die schon dabei waren. Naja, es war alles ganz normal im letzten Jahr. Wir 3-jährigen wurden jeden Tag trainiert und lernten, wie man mit einem Menschen auf dem Rücken genauso elegant laufen kann, wie ohne. Das ist richtig anstrengend, denkt man gar nicht, wenn man die älteren Kumpels so leichtfüßig und elegant über den Boden schweben sieht. Und andere springen ja sogar mit einem Menschen auf dem Rücken über richtig hohe Hindernisse. Ich habe das mal bei uns auf dem Platz gesehen, das hat mich total beeindruckt und ich habe die älteren Kollegen ehrfürchtig bewundert. Allerdings war ich selber da noch sehr jung, jetzt gehe ich ganz cool an denen vorbei und lasse sie nicht mehr spüren, dass ich sie dafür bewundert habe. Corona sagt immer, dass wir das auch noch alles lernen, wir müssten nur ein bisschen geduldiger sein. Corona ist eine unserer ältesten Zuchtstuten, für uns junge Wallache so was wie eine Tante. Manche sagen auch etwas genervt Anstandsdame, wenn sie von ihr mal wieder einen Anraunzer bekommen, wenn sie sich allzu rüpelhaft benommen haben.
Geduld war auf alle Fälle nicht meine größte Stärke, denn ich wollte unbedingt ganz schnell auch so hoch springen können wie die älteren Kollegen. Mein Trainer war jedenfalls immer ganz begeistert von mir weil ich so schnell lernte und so ehrgeizig war. Tja, ich hätte wahrscheinlich der Star der letztjährigen Herbstauktion werden können. Wenn ich nicht krank geworden wäre! Nicht, dass ich zimperlich bin und beim kleinsten Muskelkater oder anderen Unpässlichkeiten gleich in Watte gepackt werden muss und erstmal eine Woche Trainingspause brauche. Ganz bestimmt nicht. Aber als mich diese Hufrehe erwischte, hab ich es doch ganz schön mit der Angst zu tun bekommen! Und es kam so plötzlich, ich hatte den Tag vorher gerade neue Sachen gelernt und mich richtig angestrengt, freute mich auf meine volle Krippe und schon beim Fressen merkte ich, dass mit meinen Füßen irgendetwas anders war als sonst.
Ich konnte es gar nicht richtig deuten und dachte erst, dass ich mich heute vielleicht doch ein wenig überanstrengt hatte. Verwarf diesen Gedanken aber sofort wieder, denn Marc, mein Trainer passt da schon immer gut drauf auf. Einmal hat er sogar von seinem Chef einen Anschiss bekommen, als er die Zeit vergaß und unsere Trainingseinheit etwas verlängerte, weil ich so gut drauf war. Ich war damals total nassgeschwitzt aber stolz wie Oskar weil ich so gute Wendungen hinbekam und das erste Mal über kleinere Hindernisse hüpfen durfte. Mann hat das Spaß gemacht. Ich wollte immer mehr und Marc ließ mich laufen, ich glaube, ihm hat es auch Spaß gemacht. Naja, das fand unser Chef eben nicht so gut und seitdem passen wir auf, dass wir es nicht übertreiben.
Und nun stand ich an diesem Abend im Stall und wunderte mich, warum meine Füße so schmerzten. Es wurde immer schlimmer und ich fraß nicht einmal meine Krippe leer, der Appetit war mir glatt vergangen! In dieser Nacht schlief ich eigentlich gar nicht. Ich wechselte meine Position ständig, da ich irgendwie meine Füße entlasten musste. Irgendwann hatte ich dann wohl die typische Hufrehe Stellung eingenommen und als unser Futtermeister am nächsten Morgen erst mich sah und dann die halbvolle Krippe, war Alarm angesagt!
Alle wurden in Windeseile herbeigerufen und so hatten sich kurze Zeit später alle wichtigen Menschen (haha) um mich gescharrt. Alle schauten mich mitleidig und sehr besorgt an, was mir etwas Angst machte. Der Tierarzt fing sofort an, mir Spritzen zu geben und Pülverchen zusammen zu mixen. Der Schmied kam auch und machte irgendwas an meinen Füßen, was ich aber alles gar nicht wirklich mitbekam. Hufrehe - hey ich sag Euch: diese Schmerzen sind echt höllisch!
Als alle ihr Werk getan hatten und weg waren, bemerkte ich, dass meine Vorderfüße in dicke Verbände eingepackt waren, das linderte tatsächlich diesen unerträglichen Druck etwas. Auch das Schmerzmittel zeigte seine Wirkung und ich fühlte mich am Nachmittag schon wieder etwas besser. Marc schaute vorbei und ich freute mich, dass er mich zum Training abholen wollte. Doch ich irrte mich, an Training war noch lange Zeit nicht zu denken. Das wusste ich aber an diesem Tag noch nicht. Er putzte mich und kraulte meine Ohren. Wenigstens ein bisschen was angenehmes. So vergingen nun die Tage, die so ganz anders waren als der durchgetaktete Stundenplan den ich bisher kannte.
Langeweile und Schmerzen waren meine ständigen Begleiter, denn so gut und schnell das Schmerzmittel noch am ersten Tag wirkte, umso weniger Wirkung zeigte es in den folgenden Tagen. Die Dosis wurde erhöht, die Zusammensetzung verändert – es half immer nur für ein paar Stunden. Blut wurde mir abgezapft und auch sonst bekam ich viele verschiedene Sachen unters Futter gemischt. Manches schmeckte bitter, manches süß oder nach gar nichts – dafür roch es streng. Ich jedenfalls verlor langsam aber sicher den Lebensmut und war immer müde und schlapp. Marc schaute jeden Tag bei mir vorbei und schaute sehr besorgt. Zwar hatte er noch andere Pferde zu trainieren aber mich mochte er halt ganz besonders. Einmal kam sogar seine Freundin mit und besuchte mich. Als sie aus dem Stall gingen, redete sie die ganze Zeit aufgeregt auf ihn ein, dann stiegen sie ins Auto und fuhren. Und dann brachte Marc ein paar Tage später einen Karton mit in den Stall, den er direkt vor mir auspackte und dann unseren Futtermeister zu sich rief.
Marc öffnete die Tütchen und Fläschchen, eins nach dem anderen, die er alle aus dem Paket holte und füllte von allem etwas in meinen Futtereimer. Auch ein großer Sack war dabei: Nehls Pferdefutter. Ich bemerkte einen ganz neuen Geruch, der mir in die Nase wehte und fragte mich, ob die Menschen nun schon gut riechende Medikamente erfunden haben. Marc erklärte unserem Futtermeister alles ganz genau, dann wurde meine Krippe mit den neuen Sachen gefüllt.
Ich steckte meine Nase in dieses neue und ungewohnte Pferdefutter und schnüffelte erstmal ganz intensiv. Gar nicht schlecht, richtig frische und duftende Kräuter für Pferde waren das und dazu ein paar kleine runde weiße Kügelchen (inzwischen weiß ich, dass das die Homöopathie für Pferde ist). Ich fraß ein wenig und mümmelte den Rest des Tages weiter, bis meine Krippe leer war.
So ging das nun jeden Tag, aber ich hatte keine große Hoffnung, dass sich an meiner Lage so schnell etwas verändern würde. Doch irgendwas war nach einigen Tagen doch anders. Unmerklich erst, dann auch für die Menschen spürbar. Meine Lebensgeister kehrten zurück und das allerschönste: Die Schmerzen, an die ich mich fast schon gewöhnt hatte, ließen ein klein wenig nach. Es ging von Tag zu Tag bergauf. Bald konnte ich schon wieder ein paar Schritte über den Hof laufen. Wie ich mich freute! Und Marc und seine Freundin, die nun auch regelmäßig nach mir schaute. Ich glaube, ihr habe ich diese ganze Naturheilkunde bei Pferden zu verdanken, so wie sie mich anschaut!
Ich erholte mich schnell und fresse meine Kräuter für Pferde übrigens immer noch. Zur Vorbeugung wie Marc sagt. Mittlerweile haben wir sogar das Training wieder aufgenommen. Klar, muss ich einiges aufholen, damit ich mit zur Auktion kann, aber daran zweifelt inzwischen niemand mehr. Nur unser Chef schaut mich manchmal noch immer ungläubig an und schüttelt mit dem Kopf. Daran hatte er wohl nicht mehr geglaubt. Ha! Dem werde ich es zeigen und ganz bestimmt werde ich der Star der nächsten Auktion sein!
Liebe Grüße an Frau Nehls und Danke für die leckeren Kräuter bei Hufrehe! Ihr Arcor