Bei der Haltung und
Bewegung im akuten Hufreheschub gibt es ebenso wenig das Schema F wie bei der
Hufrehe an sich!
Natürlich kommt es ganz auf den Zustand des an akuter Hufrehe erkrankten Pferdes an, inwiefern eine Bewegung überhaupt möglich ist.
Natürlich kommt es ganz auf den Zustand des an akuter Hufrehe erkrankten Pferdes an, inwiefern eine Bewegung überhaupt möglich ist.
Es gibt jedoch eine bzw.
zwei Ausnahmen: Bekommt ein Pferd Schmerzmittel und dieses „schlägt
an“, bekämpft also den Schmerz, heißt dies Boxenruhe. Dies vor dem Hintergrund,
dass sich das Pferd, deren Schmerz unterdrückt wird, einfach zu viel zutrauen
könnte, sich zu viel bewegen könnte und sich somit selbst Schaden zufügen
könnte (Stichpunkte: Förderung der Entzündung (diese benötigt Ruhe zur
Ausheilung), schlechte Hufsituation und hierdurch Förderung von Hufbeinrotation/Hufbeinsenkung). Solange das Pferd
Schmerzmittel bekommt, immer vorausgesetzt, diese wirken auch, was bei Hufrehe oftmals nicht der Fall ist, darf das betroffene Pferd
nur kontrolliert an der Hand bewegt, also ein wenig im Schritt geführt werden,
beispielsweise 2 – 3 x täglich wenige Minuten, danach heißt es wieder:
Boxenruhe. Freilauf darf nicht stattfinden, da dieser einfach viel zu
gefährlich wäre! Hiergegen steht aber grundsätzlich, dass die Durchblutung
durch Ruhe weiter zum Stillstand kommt, denn nur Bewegung fördert eine gute
Durchblutung.
Persönlich würde ich das oben Gesagte auch auf
jegliche Schmerz unterdrückende Maßnahmen am Huf selbst beziehen. Denn wenn
Hufe so “zubereitet” werden, dass kein Fühlen mehr möglich ist (hierdurch dann
aber leider die Durchblutung auch noch mehr eingeschränkt wird..), ist der
Effekt der Gleiche, nämlich, dass sich die Pferde zu viel zutrauen, weil sie
keinen Schmerz mehr haben und Hufbeinrotation und Hufbeinsenkung beispielsweise durch diese
fördernde Maßnahmen an den Hufen weiter voran schreiten.
Bei allen anderen Pferden (also diejenigen ohne
Schmerzmittel/Entzündungshemmer und einschneidende Maßnahmen an den Hufen) muss
zwingend auf den Einzelfall abgestellt werden. Dies wäre auch nicht anders machbar,
da sich ein Pferd überhaupt nicht bewegen kann vor lauter Schmerz und ein
anderes noch relativ „munter“ umherlaufen kann bzw. mag. Die angemessene
Bewegung sollte daher dem Pferd selbst überlassen werden. Kein Pferd wird sich
mehr bewegen, als möglich, denn auch ein Pferd vermeidet Schmerzen, wo es nur
geht und wenn es merkt, dass jeder Schritt weh tut, wird es sich jeden Schritt,
den es geht, überlegen. Selbstverständlich muss so ein Pferd unsere volle und
ganze Fürsorge erfahren, das heißt, dass beispielsweise Wasser greifbar sein
muss und dass diesem Pferd nicht zugemutet werden darf, zum Heu bzw. Wasser zu
laufen.
Alltägliche Dinge des Pferdelebens, wie Heu und Wasser, müssen in
„greifbarer“ Nähe sein. Wenn das Pferd kaum einen Schritt vor den anderen
setzen kann, darf es keineswegs gezwungen werden, sich zu bewegen. Dies gilt
auch in dem Falle, in dem gemistet wird, man mistet in diesen Fällen mit Pferd
und zwingt nicht das Pferd, aus der Box herauszugehen.
Der Boden, auf dem das betroffene Pferd sich aufhält,
muss weich sein, beispielsweise Stallmatten, die durch ihre dicke
Gummipolsterung sehr komfortabel sind für Pferde mit Hufrehe. Bei Einstreumaterialien ist abzuwägen,
welche individuell für das betroffene Pferd passen. So ist eine Stroheinstreu
nur vertretbar, wenn die Pferde nicht zu der Spezies gehören, die ihre gesamte
Einstreu auffressen, denn dann würde aufgrund der wenigen Bewegung eine immens
hohe Gefahr der Verstopfungskolik bestehen. Auch Späne eignen sich für diese
„Vielfresser“ keineswegs, da durch die Aufnahme Verklumpungen im Magen/Darmtrakt entstehen können und auch diese zur Kolik führen können. Da auch Sand, Torf usw. aufgenommen
werden könnten, empfehle ich bei den ganz Verfressenen generell Stallmatten.
Hier besteht keinerlei Gefahr für Magen und Darm und die Pferde stehen schön komfortabel weich.
Diese wiederum eignen sich nur für sehr große Boxen, die möglichst einem
kleinen Paddock angeschlossen sind, da die Pferde sonst in ihrem Urin und Kot
stehen, was natürlich auch sehr misslich ist. Hat man keinen Vielfraß im Stall,
so eignet sich das gute alte Stroh eigentlich am Besten, allerdings wirklich
verschwenderisch eingestreut, damit ein weiche Steh- und Liegefläche entsteht.
Aber auch Späne, Strohhäcksel oder ähnliches Material sind grundsätzlich gut
geeignet, sofern die Pferde nicht dazu neigen, ihre Einstreu zu fressen.
Pferde wissen, wie viel
Bewegung in dieser Situation gut tut und wenn sie sich nicht bewegen, ist dies
genau richtig. Und: das ist gut so, denn das Pferd fügt sich so keine weiteren
Schäden zu. Fatal ist es, das Pferd zur Bewegung zu zwingen, dies muss
tunlichst unterlassen werden. Es gibt tatsächlich Menschen, die schlagen auf
ihr Pferd ein, dass es sich bewegt, warum? Weil sie irgendwo gehört bzw. meist
im Internet gelesen haben, ein Pferd mit akuter Hufrehe MUSS sich bewegen. Ich bekomme förmlich
Gänsehaut, wenn ich mir das vorstelle. Niemand darf ein Pferd mit Schmerzen zur
Bewegung zwingen bzw. schlagen, das ist Tierquälerei und muss unterbunden
werden!
Sobald das Pferd jedoch anfängt, sich wieder
freiwillig zu bewegen, ist auch dies völlig in Ordnung und natürlich ein sehr
gutes Zeichen.
Eines muss jedoch gewährleistet sein: Das Pferd muss die Möglichkeit haben, sich so zu bewegen, wie es kann und darf nicht von anderen Pferden zur Flucht gezwungen werden. Sobald weitere Pferde zugegen sind, ist oft die Gefahr durch Fluchtreaktionen des betroffenen Pferdes zu groß, dass Folgeschäden eintreten. Das heißt jedoch nicht, dass das Pferd in “Einzelhaft” genommen werden muss, selbstverständlich sollte es Sicht- und “Riechkontakt” zu anderen Pferden haben, also gleich nebenan auf einem abgetrennten Stück stehen. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, das sind sehr gute Herdenverbände, diese benötigen jedoch Jahre der festen Bindung. Ist Euer Pferd Teil eines solch starken Herdenverbandes kann es selbstverständlich auch in der Herde belassen werden.
Eines muss jedoch gewährleistet sein: Das Pferd muss die Möglichkeit haben, sich so zu bewegen, wie es kann und darf nicht von anderen Pferden zur Flucht gezwungen werden. Sobald weitere Pferde zugegen sind, ist oft die Gefahr durch Fluchtreaktionen des betroffenen Pferdes zu groß, dass Folgeschäden eintreten. Das heißt jedoch nicht, dass das Pferd in “Einzelhaft” genommen werden muss, selbstverständlich sollte es Sicht- und “Riechkontakt” zu anderen Pferden haben, also gleich nebenan auf einem abgetrennten Stück stehen. Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, das sind sehr gute Herdenverbände, diese benötigen jedoch Jahre der festen Bindung. Ist Euer Pferd Teil eines solch starken Herdenverbandes kann es selbstverständlich auch in der Herde belassen werden.
Das betroffene Pferd sollte sich frei und alleine
bewegen können, wie es möchte und zwar solange, bis es wieder völlig
beschwerdefrei laufen kann. Wenn dieses Pferd anfängt, zu galoppieren und zu
bocken, ist auch dies völlig in Ordnung und sollte nicht unterbunden werden.
Wir brauchen keine Angst zu haben, dass das Pferd hierdurch Folgeschäden
provoziert, denn das natürliche Verhalten von Pferden würde gleich Alarm
schlagen, wenn die Bewegung zu viel wird. Wir müssen daher unsere Angst
bekämpfen und das Pferd einfach einmal „machen lassen“, wie gesagt, immer
vorausgesetzt, die Bewegung findet freiwillig und nicht aus Fluchtverhalten in
der Herde statt. Das kranke Pferd benötigt daher unsere Fürsorge, die
ausschließt, dass es von anderen Pferden vertrieben und attackiert wird. Daher
muss das Pferd erst einmal selbst seine Bewegung finden können, wenn dies in
einem gut funktionierenden Herdenverband möglich ist: umso besser, meist klappt
dies jedoch nur durch Abtrennung, da in vielen Herden eine stetige Fluktuation
stattfindet, die einen wirklich guten Herdenverband schwierig macht.
Zusammenfassend kann man
also sagen „Das Pferd entscheidet im akuten Hufreheschub (ohne Schmerzmittel
bzw. Manipulationen am Huf wie orthopädischer Beschlag oder Gips), wie viel
Bewegung und welche Haltung passt, wir Menschen müssen jedoch hinsehen, um dies
zu erkennen“.
Weitere Informationen: Klick hier!
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