Donnerstag, 12. März 2015

Kaltblüter Alexander berichtet von seiner Hufrehe




Guten Tag Frau Nehls, ich bin Alexander, ein 11-jähriger Kaltblutwallach und wurde in letzter Minute von der Hufrehe geheilt. Ich kann Ihnen sagen, das war alles ziemlich aufregend und selbst mein Herrchen, der eigentlich immer die Ruhe selber ist, wurde ganz hektisch. Normalerweise sind wir Beide, also Herrchen und ich, immer ganz cool und gelassen. Wir sind echt ein super Team und ich arbeite gerne mit ihm zusammen. Er auch mit mir…;-) 
Wir arbeiten zusammen im Wald und kümmern uns um die gefällten Bäume. Da es bei uns ziemlich bergig ist und es ganz viel dichten Wald gibt, kann man mit den großen Treckern und Maschinen nicht viel anfangen und so haben wir immer genug zu tun. Die Stämme liegen manchmal ganz weit ab von den Wegen und es geht steil hinunter oder hoch. Da muss man ganz schön aufpassen, dass man die Füße richtig voreinander setzt. Herrchen und ich gehen dann ganz langsam und jeder passt genau auf, wo er hintritt. Es kam sogar schon vor, dass wir uns gegenseitig helfen mussten.
Wenn Sie uns sehen könnten, müssten Sie darüber bestimmt lachen, denn ich bin sehr groß und stark und mein Herrchen ist eher klein und drahtig. Aber einmal hatte ich nicht richtig aufgepasst und beim Rangieren mit einem großen Baumstamm blieb ich doch tatsächlich zwischen zwei kleinen Bäumchen hängen. Das hatte ich wohl falsch eingeschätzt und so stand ich da und konnte nicht mehr vor und nicht mehr zurück! Aber ich blieb ganz cool und schaute Herrchen erwartungsvoll an. Der hat doch in jeder Situation immer gute Ideen. Klar, auch dieses Mal. Er nahm einfach eine Handsäge und sägte ganz ganz vorsichtig einen dieser blöden kleinen Bäume ab! Die Säge ratschte immer ganz dicht an meinem Bauch vorbei – huih…ein bisschen mulmig wurde mir da schon und ich schaute Herrchen genau zu. Ich glaube, ich habe ihn mit meinen Blicken fast hypnotisiert, hihi!
Ging alles gut, na klar, daran hatte ich auch nicht den geringsten Zweifel! Das Bäumchen fiel um und ich konnte wieder frei atmen und weiterarbeiten. Dafür helfe ich ihm natürlich auch, ist doch Ehrensache. Es war erst im letzten Sommer, als er sich an einer besonders schwierigen Stelle so doll den Fuß verstaucht hat, dass er überhaupt nicht mehr auftreten konnte. Es war eigentlich schon Feierabend und wir wollten nur noch den letzten Baum hoch auf den Weg bringen als es passierte. Naja, und wie das so ist, ist an der der Stelle auch kein Handyempfang gewesen. Herrchen konnte aber definitiv nicht mehr laufen.
Er hatte dann die gute Idee, sich auf mich draufzusetzen, so dass ich ihn hinunter ins Dorf nach Hause trage, aber ich bin nun einmal sehr groß und kräftig und er konnte nicht einmal mehr auf mich draufspringen. Als er es versuchte und mit einem Aufschrei auf den Boden fiel tat er mir wirklich leid. OK, dachte ich, dann mache ich mich mal ganz klein und so knickte ich meine Vorderbeine ein, damit Herrchen besser aufsteigen konnte. So klappte es auch ganz gut und nach einer gefühlten Ewigkeit saß er auf meinem Rücken. Ganz vorsichtig machte ich mich dann auf den Weg nach Hause.
Also, wir sind wirklich ein gutes Team und umso schlimmer war es natürlich, als ich eines Morgens nicht mehr laufen konnte. Ich fand’s seltsam, denn am Vortag war noch alles ok. Zwar war es ein sehr anstrengender Tag gewesen aber das machte mir nie etwas aus. Nur an diesem Morgen taten mir meine Füße sehr weh. Schon als Herrchen mich aus meiner Box holte, bemerkte ich ein leichtes pochen, dachte mir aber nichts weiter dabei. Ich kann schon etwas ab und jammere nicht sofort rum. Erst als wir uns auf den Weg zur Arbeit machten wurde es immer schlimmer. So schlimm, dass ich stehenblieb. Es ging wirklich nichts mehr.
Also brachte mich Herrchen zurück in den Stall und holte den Tierarzt. Der sagte dann, ich habe Hufrehe und gab mir ein Schmerzmittel und andere Medikamente. Tatsächlich wurde es über Nacht besser und am nächsten Tag dachte ich, dass ich bestimmt bald wieder arbeiten kann. Aber so war es leider nicht. Immer, wenn es besser wurde und Herrchen die Medizin wegließ, war es am nächsten Tag genauso schlimm wie vorher.
Es war wie verhext! Selbst die Mutter von meinem Herrchen, die schon ganz alt ist und kaum noch sehen kann, besuchte mich im Stall und redete mit mir. Dabei hatte sie immer ein Büschelchen der verschiedensten Kräuter in der Hand und hielt sie mir vor die Nase. Ich zupfte dran herum und fraß sie weil ich auf alles andere sowieso keinen Appetit hatte. Diese Kräuter taten mir gut, sie nahmen die Schmerzen ein wenig und ich fühlte mich etwas besser und ich freute mich jedes Mal, wenn die alte Frau zu mir kam. Ich traute mich sogar schon wieder, ein paar zaghafte Schritte in meiner Box zu machen. Irgendwann sagte sie aber, dass ihr Garten leergepflückt sei und sie nun keine Kräuter mehr für mich habe. Und prompt wurde es wieder schlimmer!
Wenn ich doch nur in den Wald gehen könnte, da duftet es immer so schön nach Kräutern die ich nie beachtet hatte. Ich schwor mir, wenn ich jemals wieder mit Herrchen in den Wald gehen kann, werde ich jeden Tag von den Kräutern naschen! Herrchen hatte das mit den Kräutern auch mitgekriegt und ich glaube, seine Mutter hat ihm das nochmal erklärt. Am nächsten Tag kam er nämlich zu mir in den Stall und sagte: „Alexander, ich habe Kräuter für Pferde bestellt. Für Dich und ich hoffe, sie helfen Dir.“ Das hoffte ich auch, denn inzwischen verließ mich doch der Glaube, dass ich nochmal gesund werden würde. Auch der Gesichtsausdruck vom Tierarzt, der fast täglich kam, gab mir keinen Anlass zur Hoffnung. Es war eine unangenehme Stimmung im Stall und immer diese Schmerzen. Ich wünschte mir nur, dass es bald vorbei ist – wie auch immer Sie das jetzt verstehen möchten…
Als das Päckchen mit den Kräutern für Pferde kam, war ich neugierig, ob die wohl auch so frisch und lecker waren, wie die von der alten Mutter. Herrchen machte mehrere Tüten und Flaschen auf und schaute sich erstmal alles genau an und las die Beschreibung. Ich hatte schon den Kräuterduft in der Nase und freute mich auf meine erste Ration.
Herrchen mischte alles für mich zusammen mit einem neuen Pferdefutter und füllte meine Krippe damit. Zuerst war ich verwirrt, das waren ja ganz andere Kräuter und gar nicht frisch aus dem Garten. Aber sie rochen doch wie frisch. Ich probierte vorsichtig. Ok, so angefeuchtet im Maul intensivierte sich der Geschmack tatsächlich noch und ich hatte mit ein paar Bissen alles leergefressen. Ein bisschen mehr hätte es schon sein dürfen, schließlich bin ich doch ein Großer!!
Ich schleckte die Krippe noch aus denn da waren noch ein paar kleine weiße Kügelchen, die wollte ich natürlich nicht verschmähen, vielleicht schmeckten die auch so schön nach Kräutern?
Aber die nächste Ration gab es erst am nächsten Morgen. So vergingen die nächsten Tage und ich freute mich jeden Morgen und jeden Abend auf meine Kräuter. Auch die Kügelchen (es sind Globuli, das weiß ich jetzt auch) vergaß ich nicht aufzuschlecken. Die helfen bei Hufrehe haben Sie meinem Herrchen gesagt und ihm Ihr Futterkonzept bei Hufrehe erklärt. Zusammen mit den Kräutern für Pferde, einem optimalen Pferdefutter bei Rehe.... Und das alles hat auch mir unglaublich gut und unglaublich schnell (!!!) geholfen.
Hätte niemand mit gerechnet, dass ich nach ein paar Tagen schon wieder meine Box verlassen konnte. Und das trotz meines massigen Körpers und schweren Knochenbaus. Bei uns Dicken müssen die Hufe schon einiges tragen können! Aber ich machte von Tag zu Tag Fortschritte, fühlte mich immer besser und freute mich darauf, bald wieder mit Herrchen in den Wald gehen zu können.
Damit wartete er aber noch eine ganze Weile, ich glaube, der Tierarzt war ziemlich skeptisch und meinte, so schnell hätte er eine Hufrehe noch nie abheilen sehen und dann noch bei einem Kaltblut??!! So hatte ich halt noch ein paar Tage frei an denen es mir schon wieder super gut ging. Ich durfte mit auf die Weide (nur auf die abgefressenen, ist doch klar!) und kam Herrchen jeden Abend demonstrativ im Galopp entgegen wenn er mich zurück in den Stall holte.
Ich war gesund und wollte endlich wieder arbeiten, das müsste er doch langsam mal merken, oder? Ja, und jetzt gehen wir wieder zusammen in den Wald als ob nie etwas gewesen wäre. Ich bekomme zur Vorbeugung meine Kräuter weiterhin jeden Tag in meine Krippe. Das tut meinen Beinen, die so viel bergauf und bergab laufen müssen nämlich auch sehr gut. Hat Herrchen auch gemerkt, dass die gut sind. Und eines mache ich nun täglich: wo immer ich ein paar duftende Kräuter im Wald finde, nasche ich davon. Genauso, wie ich es mir in meiner schwersten Zeit vorgenommen hatte.
Liebe Grüße sendet Ihnen Ihr Alexander. Ich bin froh, dass es Sie und Ihre Kräuter für Pferde gibt!!!

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